Zeroscape

Finish dem


Info
Musikrichtung: Heavy Metal / Reggae

VÖ: 28.08.2017

(28.08.2017)

Gesamtspielzeit: 35:26


Zeroscape haben sich die Verbindung von Reggae und Heavy Metal auf die Fahne geschrieben. Als Metal- und Reggae-Fan höre ich das mit Interesse, aber auch mit Skepsis. Haben wir es doch hier mit zwei ganz unterschiedlichen Musikstilen zu tun, die eine geradezu gegensätzliche Herangehensweise an die Musik haben.

Der Reggae hat einen spirituellen Ansatz, der den Menschen als Handelnden tendenziell verstummen lässt. Man gibt sich hin, lässt die Musik geschehen, hört auf sich selber. Ganz anders der Heavy Metal, der der Welt aggressiv rockend sagt (bzw. sagen will), wo der Hammer hängt. Macho-Macher-Musik sozusagen.

Natürlich ist das idealtypisch betrachtet. Es gibt zwar Beispiele, wo das 100%ig zutrifft. Aber es gibt auch Phasen in Metal-Songs, die massiv spirituell und hingebungsvoll sind. Man denke an Gitarrensoli z.B. von Gary Moore, auch dort, wo er sich nicht dem Blues hingibt. Und es gibt (viele) kämpferische Reggae-Songs. Es ist sicher kein Zufall, dass Zeroscape gerade „Get up stand up“ covern. Dennoch bleibt der grundsätzliche Unterschied.

Und so stehen auf Finish dem Reggae und Metal in den meisten Fällen auch eher nebeneinander, als dass sie eine wirkliche Verbindung eingehen. Ganz deutlich wird das z.B. in „Two-Way Street“. (Der Titel ist wohl unfreiwillig passend.) In das hart riffende Metalstück werden immer wieder einmal Gang Shouts und Reggae-Parts eingefügt.
Und da wo die Verbindung halbwegs gelingt, ist es keine Kooperation auf Augenhöhe. Letztlich ist Finish dem ein Metal Album, dass immer wieder Reggae Elemente aufnimmt. Das beginnt bei dem „Eye of the Tiger“-Zitat im Quasi-Opener „The Funeral“ und endet bei den System of a Down-Anklänge von „In Lust“, das am Ende des regulären Albums steht.

Dazwischen gibt es dann auch fast reine Reggae-Stücke, wie das schwere „Love Dove“, in dem von Metal kaum was zu spüren ist.

Am gelungensten ist die Melange bei „Feel no Pain“, das die Metal Power aus der Reggae Basis empor wachsen lässt, und bei „Gold Digger“, das zwar auch keine wirkliche Fusion ist, bei dem die Wechsel von Metal zu Reggae und zurück aber sehr gelungen gestaltet sind.

Fazit: Eher ein interessanter Versuch, als ein überzeugendes Ergebnis!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Boxing Intro 1:07
2 The Funeral 4:33
3 Lies out, Lights out 3:26
4 Two-Way Street 4:20
5 Gold Digger 3:39
6 New Day 4:04
7 Love Dove 3:39
8 Feel no Pain 3:43
9 In Lust 3:29
10 Get up stand up (Bonus Track) 3:25
Besetzung

Binski (Voc)
JJ Tartaglia (Dr)
Speshalizt (Git)
Matt Hudson (B)



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