Musik an sich


Editorial

Auch ein Jahr nach meinem letzten Editorial haben sich die Schlagzeilen kaum geändert. Griechenland, Schuldenkrise, Eurokrise und Rettungsschirm beherrschen weiterhin das Tagesgeschehen in den Medien. Ergänzt um die Energiewende liefern sie wieder viel Gesprächsstoff für die täglichen Talkshows der deutschen Fernsehanstalten. Andererseits gibt es doch immer nur die gleichen Argumente von den immer gleichen Talkshow-Teilnehmern zu hören ganz egal, ob bei ARD, ZDF oder in den Privaten.

Es gibt aber auch Lichtblicke, denn endlich sind auch in Baden-Württemberg und Bayern Sommerferien. (Toller Lichtblick für die Berliner! Wir müssen am 5. August schon wieder hinter die Mauern; Red.) Für viele aber fast noch wichtiger: die olympischen Sommerspiele in London haben begonnen. Auf allen Kanälen fast rund um die Uhr gibt es jetzt auch Sportarten zu sehen, die sonst allenfalls am Rande von größerem Interesse sind. Eigentlich schade, denn diese sind manchmal mindestens so interessant, wie die bekannten Sportarten rund um Schwimmen, Leichtathletik, Fußball oder Handball. So richtig glücklich ist die deutsche Olympiamannschaft ja mal wieder nicht gestartet und schon wetzen die Medienvertreter ihre Messer.

Auch in der Redaktion von musikansich.de haben wir wieder einmal die Messer gewetzt und uns mit CDs, DVDs, Büchern, Noten und Konzerten beschäftigt. Dabei gibt es wieder eine Menge zu entdecken, auch wenn sich das Sommerloch bei den Veröffentlichungen bemerkbar macht. Dennoch dürfte für jeden Leser etwas dabei sein, seien es die Konzertbericht von Stefan Graßl (Paul Di’Anno, Blackmore's Night, Slash und Mötley Crüe sowie Tom Petty & the Heartbreakers), das Interview von Mario Karl mit den bayerischen Folkrockern IRXN, die Kolumne unseres Chefredakteurs Norbert von Fransecky, der extra nach Chicago reiste, um sich dem Thema „Der Blues Brothers Soundtrack“ zu widmen (Naja, so zwei oder drei andere Gründe über den großen Teich zu fliegen, gab es schon; NvF) oder die Buch- und Notenbesprechungen von mir selbst (eine Biografie über Patti Smith, zwei Lehrvideos für Schlagzeuger und eine Sammlung von Arbeitsheften zur Musiktheorie).

Daneben gibt es natürlich wieder eine Vielzahl unterschiedlichster Rezensionen von Klassik bis Black Metal, Dance bis Rock und Party bis Pop. Wieder ein hoffentlich bunt gemischtes Programm, das zum Stöbern, Lesen und natürlich beim Hören der Musik anregt. Viel Vergnügen dabei.

Ingo Andruschkewitsch