Musik an sich


Editorial

Um ganz ehrlich zu sein: Manchmal hat die Musikwelt deprimierende Züge an sich. Vor allem dann, wenn man viel Radio versucht zu hören. Es ist Sommer, und allerorten sind wieder neue Ballermanhitsremixe erschienen. Jennifer Lopez heißt jetzt J.LO und covert Lambadamelodien aus den neunziger Jahren. Lady Gaga mischt in ihrer Musik Abba mit Ace of Base, im Aussehen billige Fantasyfilme mit Kiss – und das reicht offensichtlich, um sogar im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen hymnische Besprechungen zu bekommen. .

Zugegeben: Auch in der Rock- und Metalwelt sieht es da nicht viel besser aus, so finden sich auf der aktuellen Doppel-CD, die der „Legacy“ als Beilage mitgegeben ist, gerade einmal zwei Tracks, die einen gewissen Grad an Eigenständigkeit aufweisen – und die stammen dann von Amorphis und Morbid Angel. Vielleicht war früher doch alles besser...

Aber ganz gleich ob nun früher alles besser war oder nicht, in der aktuellen Auflage unserer engagierten kleinen Postille bieten wir Euch geschätzten Lesern wieder einmal Gutes und richtig Gutes, egal welchen Alters. Neben Konzertberichten aus dem psychedelischen Bielefeld und zu dem Rokoko-Gesamtkunstwerk im Brühler Schloss Augustusburg gibt es ein Interview zum Solo-Projekt des Heaven Shall Burn Gitarristen Alexander Dietz, Buchbesprechungen und einen Rückblick auf die Rodgau Monotones.

Auch an Rezensionen haben wir Euch wieder eine Menge an neuen Veröffentlichungen nebst unserer bescheidenen Meinung zu ihnen anzubieten: Von den klassischen Dauerbrennern Händel und Lully bis zu der nimmermüden Kate Bush und den wieder auferstandenen Tesla. Wir haben Third World im Angebot, Miles Davis und die quicklebendigen Attwenger... und noch viel mehr.

Wenn Ihr Spaß dran habt haben wir einen guten Job gemacht (dürft Ihr uns übrigens auch gerne schreiben).

Andreas Matena