Musik an sich


Editorial

Liebe Leser,

Michael Jackson ist tot. Er war ein Musiker, den man mögen konnte, verabscheuen, dem man möglicherweise sogar mit Gleichgültigkeit gegenüberstehen konnte, eines war jedoch nahezu unmöglich - ihn nicht zu kennen.

Wie auch Elvis, Jimi Hendrix oder Kurt Cobain sprengte Jackson in der Musik Grenzen, prägte eine Jugendkultur und veränderte eine Industrie. Doch mit wieviel Ruhm, Geld und Popularität kann ein Mensch auf Dauer umgehen, ohne den Verstand zu verlieren? Ohne irgendwann nicht mehr zwischen wahren Freunden und kalkulierenden Puppenspielern unterscheiden zu können? Und ohne letztlich jedes Maß und die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren?

Viele vermissen die Musik von Michael Jackson. Sie mögen Mitleid empfinden, mit nostalgischen Gefühlen an eigene Zeiten zurückdenken, die von seiner Musik begleitet wurden; was den Menschen Michael Jackson angeht hingegen, so lässt sich dieser in seinem Werk nur schemenhaft erahnen, wirklich gekannt... hat diese tragische und einsame Figur letzten Endes wohl doch niemand.

Kehren wir zurück zu den Lebenden - Stefan Graßl war bei Rock am Härtsfeldsee und hat sich Doro und Edguy angesehen. Mario Karl berichtet von Social Distortion, die dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern und es in München richtig haben krachen lassen. Rainer Janaschke hat für Euch mit der niederländisch-karibischen Rock-Combo Intwine und den dänischen Thrash-Metallern von Artillery geplaudert, während sich Ingo Andruschkewitsch von dem Multiinstrumentalisten Marten Kantus über dessen neues Album hat erzählen lassen. Und auch Mario Karl standen diesen Monat mit den schwedischen Punkern Psychopunch und den Jungs von U.D.O. um den Ex-Accept-Recken Udo Dirkschneider zwei Bands Rede und Antwort.

Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

Linus Stubert