Deathrow

Riders of Doom (Vinyl)


Info
Musikrichtung: German Thrash

VÖ: 30.03.2018 (1986)

(Noise / BMG)



Deathrow Vinyl Re-Releases, Folge 1: Riders of Doom



Knapp zehn Jahre haben Deathrow zwischen 1984 und 1992 existiert – zu Beginn noch unter dem Namen Samhain. In dieser Zeit hat es nur einen Besetzungswechsel und vier Alben gegeben, darunter einen Nachzügler 1992 und drei Alben, die bei Noise erschienen sind und nun wieder veröffentlicht werden – unter anderem als farbige Vinyl-Pressungen. Den Beginn macht Riders of Doom in nachtblauem transparenten Vinyl.

Die Düsseldorfer liefern ein instrumentales Intro und acht Thrash-Granaten ab, die sich vor der Konkurrenz von Rhein, Ruhr und Main nicht verstecken müssen. („Dark Tales“ ist - anders als in der Textbeilage behauptet - kein(!) Instrumental.) Warum Deathrow nicht in einem Atemzug mit Sodom, Destruction und Co genannt werden, ist nach Riders of Doom nicht so recht nachvollziehbar. Vielleicht sind sie einfach etwas zu spät dran gewesen, denn die großen Vier des deutschen Thrash waren Deathrow zwischen zwei und drei Jahren voraus.

Vielleicht fehlt aber auch der eine oder andere „Hit“, der sich unlösbar im Langzeitgedächtnis festbeißt. Ansonsten riffen, hacken und brüllen sich die Vier durch die erste LP-Seite, als ginge es um ihr Leben. Auf der zweiten Seite werden dann auch mal dezent andere Atmosphären ausprobiert. Das bereits erwähnte „Dark Tales“ beginnt mit einem ruhigen akustischen Intro und auf dem langen Schlussstück „Samhain“ werden die Gitarren neben den gewohnten Thrash-Riffs auch mal etwas melodischer.

Begibt man sich auf die Zeitreise zum Tag der Erstveröffentlichung hat man hier eine Thrash-Band vor sich, die sich nahtlos in die Reihe der älteren Platzhirsche einfügt und gerade mit den beiden letzten Stücken deutliche Entwicklungspotenziale zeigt.

Das Album erscheint im Gatefold-Cover mit Bonus-LP. Im Inneren des aufgeklappten Covers sind Fotos, Eintrittskarten und Original-Artikel abgedruckt. Lesen kann man die Artikel leider nicht, da sie teilweise von Fotos verdeckt sind.
Die Vinyl-Scheiben stecken in bedruckten ungefütterten Innenhüllen aus starkem Papier. Beide Hüllen zeigen auf ihren Rückseiten Bandfotos – einmal farbige Einzelportraits der vier Musiker; einmal eine Sammlung kleinerer Schwarz-weiß Fotos. Auf den Vorderseiten finden sich auf der einen Hülle die Texte der Original-LP auf der anderen das Cover der US-Ausgabe von Riders of Doom. (Warum das diabolische, blutsaufende Monster in den USA als weniger anstößig galt, als die apokalyptischen Reiter der Original-Ausgabe ist mir allerdings ein Rätsel.)

Die Bonus-LP enthält auf der einen Seite Instrumental-Versionen von drei Albumtracks, die noch als Samhain eingespielt wurden; auf der anderen drei Non-Album Tracks aus dem Deathrow Proberaum – ebenfalls instrumental. Für HiFi-Fetischisten ist das natürlich nichts. Für Fans dürften vor allem die drei Stücke der D-Seite interessant sein.



Norbert von Fransecky



Trackliste
Side A
1 Winds of Death
2 Satan's Gift
3 Riders of Doom
4 Hell's Ascent
5 Spider Attack
Side B
6 Slaughtered
7 Violent Omen
8 Dark Tales
9 Samhain

Bonus LP
Side C (Samhain Demo)
10 Hells Ascent
11 Samhain
12 Riders of Doom
Side D (Rehearsal 1985)
13 Night of the Wolf
14 Run
15 Screams of Pain
Besetzung

Markus Hahn (Dr)
Thomas Priebe (Git)
Milowan Jaksić (B, Voc)
Sven Flügge (Git)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>