Sallie Ford

Sallie Ford


Info
Musikrichtung: Indie Rock

VÖ: 17.02.2017

(Vanguard)

Gesamtspielzeit: 38:58

Internet:

http://www.sallieford.com/
http://oktoberpromotion.com/
http://www.vanguardrecords.com/


Sallie Ford aus Portland wurde bekannt mit ihrer Band Sally Ford & The Outside.
Nun ist sie immer noch allein, hat neue Musiker um sich geschart und das Album Soul Sick vorgelegt.
Es ist bereits das zweite Solo-Album der Sängerin, nach “Dirty Radio“ aus 2011. Eigenen Ausführungen zufolge hat die Musik eine ganz persönliche Bedeutung:
Es sei ein Album voller Geständnisse und behandele ihre Schwierigkeiten und Probleme, hinter sich gelassene und aktuelle. So sollten die neuen Songs alle von einem bestimmten Thema handeln und aus einer bestimmten Perspektive heraus geschrieben werden, und durch die Arbeit an dem Album habe sie viel über sich gelernt und es habe ihr sehr geholfen.

So, und nun sitze ich hier, und versuche, die Musik aus diesem Blickwinkel heraus zu betrachten.
Gleich beim ersten Song fällt mir auf, dass eine gewisse Holprigkeit und Unbeholfenheit ausgestrahlt wird. Die Stimme klingt sehr unsicher, hakt sich nicht fest in den Arrangements und steht oft daneben. Da fehlt mir eindeutig diese gewisse Art von Geschmeidigkeit, der stimmliche Ausdruck wirkt gequält und es findet keine Bindung zur sonstigen musikalischen Ausgestaltung durch die Band statt. Jedenfalls empfinde ich es so, und das nicht nur beim Auftakt. Nun, eine gewisse freche Frische liegt im Gesang, ohne Zweifel. Auch treiben die Musiker energisch voran, und, was mir durchaus gefällt, mit dem ganz bestimmten Charme einiger Bands der Sechziger, sei es eine quirlende Orgel, ein pappig klingendes Schlagzeug oder vorwärtspreschend amateurhaft wirkender Sound. Und so ist von vielen ein bisschen, aber eben nur ein bisschen, und nicht mehr. Vielleicht hätte die Konzentration auf eine besondere individuelle Ausprägung ein besseres Ergebnis, auch im Zusammenspiel von Stimme und Band, gebracht.

Und so nenne ich als Positivbeispiele folgende Songs: “Loneliness Is Power“, das gar einen Hauch der frühen Bangles beinhaltet, “Screw Up“, das wunderbar in die Sixties passt und sehr fröhlich und positiv wirkt oder “Never Gonna Please“, mit einem Intro, bei jederzeit die Brüder Ray & Dave Davies um die Ecke schauen könnten und das auch ein ganz wenig in Richtung Pretenders steuert. Aber auch hier ist Sallie stimmlich leider ein wenig überfordert. Und so möge Jede/r entscheiden, ob diese an sich interessante Zeitreise interessant ist oder nicht.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Record On Repeat
2 Screw Up
3 Loneliness Is Power
4 Get Out
5 Failure
6 Middle Child
7 Never Gonna Please
8 Romanticized Catastrophe
9 Hurts So Bad
10 Unraveling
11 Rapid Eyes
Besetzung

Sallie Ford (vocals, guitar)
Garth Klippert (organ, backup vocals, Farfisa, keys, bass)
Kris Doty (bass, backup vocals)
Mike Coykendall (drums, backup vocals, acoustic guitar, percussion, bass, 12 string guitar, guitar)
Ben Nugent (drums)
Jill Coykendall (clarinet)
Ralph Carney (flute, piccolo, saxophone, horns)
Kirk Hamilton (horns)
John Whaley (horns)



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