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Info
Zeit: April 2010
Ort: Lauda-Königshofen (Tauber- frankenhalle)
Internet:
http://www.keep-it-true.de
Zum dreizehnten Mal fand das Keep-It-True, eines der renomiertesten Underground-Metalfestivals überhaupt, dieses Jahr statt. Und was sich im Vorfeld dazu abspielte, glich schon fast einem Krimi. Zur Erinnerung: Rund eine Woche vor dem Festivalwochenende legte der isländische Vulkan Eyjafjallajökull durch eine gigantische Aschewolke den kompletten europäischen Flugverkehr lahm. Es wurde schon befürchtet, dass das diesjährige KIT komplett ohne US-Bands auskommen muss. Darunter solche Highlights wie Watchtower, Anacrusis und Fifth Angel. Großes Bangen war also angesagt. Das Festivalforum zu lesen, war spannender als jeder Hollywood-Thriller. Letztlich wurde doch (fast) alles gut und die meisten Bands konnten spielen. Lediglich Thor und Striker wurden von der Vulkanasche ausgebremst. Hades und White Wizzard mussten leider aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben. Etwas schwerer im Magen lag da schon die Absage der schwedischen Doomer Candlemass, die einen eher faden Beigeschmack hatte. Glücklicherweise standen Omen (da eh vorher mit Savage Grace auf Tour) gleich Gewehr bei Fuß um die Headlinerrolle am Freitag zu übernehmen. Weiterer Ersatz kam in Form von Emerald, den teutonischen Thrashern Warrant und Mortician aus der schönen Alpenrepublik Österreich. Man muss also Organisator Oliver Weinsheimer und seinem Team schwer dafür danken, dass sie in dieser Chaoswoche die Nerven behalten und den Besuchern abermals ein unvergessliches Erlebnis beschwert zu haben. Denn wie stand es sinngemäß auf dem T-Shirt Olivers: Nicht mal ein Vulkan kann das Keep-It-True stoppen!
Der Name STEELWING blitzte einem in den letzten Wochen von so einigen ganzseitigen Anzeigen in diversen Hochglanzspartenmagazinen entgegen. Soll hier etwa ein neuer, kleiner True Metal-Hype aus dem Boden gestampft werden? So etwas interessierte im zeitgeistresistenten Königshofen aber niemanden. Die fünf jungen Schweden waren halt einfach nur eine nette Band, welche das Festival zünftig eröffnen durfte. Genau der richtige Sound für das Begrüßungsbier und die erste Shoppingtour im Metalmarkt. Ließ man den Blick allerdings zur Bühne schweifen, musste man sich fast fragen, welcher Zeitmaschine die fünf Herren entstiegen sind. Das Outfit war so konsequent auf 80er gebürstet, dass es fast ironisch wirkte. Der Sound ebenso - grob Richtung Iron Maiden/Judas Priest, was sonst? Richtig klassischer Metal und auch genauso präsentiert und mit jugendlichem Eifer vorgetragen. Selbst von technischen Aussetzern an der Gitarre ließ man sich nicht aus dem Konzept bringen. Dann post man halt einfach so weiter. Luftgitarre mal anders. Nicht wenige fanden Gefallen an den Songs des Debüts Lord of the wasteland. Damit gewinnen Steelwing zwar keinen Originalitätspreis, aber so etwas ist an diesem Wochenende eh wurscht.
Die große Stunde von ROXXCALIBUR schlug letztes Jahr, als sie das musikalische Rahmenprogramm zur großen NWOBHM-Jubiläumsshow spielten und mit ihren zahlreichen Gastsängern nach allen Regeln der Kunst abgefeiert wurden. Nachdem sie als spielerisches Rückgrat von Savage Grace eh schon vor Ort waren, was lag da also näher, sie als Lückenbüßer ins KIT-Programm zu nehmen? Da gäbe es mit Sicherheit schlechtere Ersatzlösungen. Also gab es auch heuer eine Dreiviertelstunde klassischen britischen Edelstahl, der außer Insidern nicht mehr allzu vielen bekannt ist. Dies und die Tatsache, dass man es hier mit einer famos eingespielten Gruppe zu tun hat, ließen einen fast vergessen, dass es sich bei Roxxcalibur nur um eine Coverband handelt. Recht schnell gab es so zahlreiche gereckte Fäuste bei „Gates of Gehenna“ (Cloven Hoof), „Axe crazy“ (Jaguar), „Witchfinder general“ (Witchfinder General), „Let it loose“ (Savage) oder beim mittlerweile schon fast zum Hit gewordenen „Seven days of splendour“ (Jameson Raid). Mehr Applaus haben die Songs und ihre Schöpfer wohl auch in ihrer Blütezeit nicht bekommen. Man kann den fünf Herren der Band zu ihrer Idee alte Kamellen aus der zweiten (oder eher dritten) Reihe auszugraben nur beglückwünschen. Eine leckere Sache irgendwie!
Liebe Leser, packt eure Geldbeutel weg - die Polen sind im Haus! Nein, schlechte Scherze beiseite. Das Quartett CRYSTAL VIPER sorgte endlich mal für etwas Sexappeal auf diesem Festival. Mit Sängerin/Gitarristin Marta Gabriel hat man einen optischen Fixpunkt in seinen Reihen, der sicherlich für den einen oder anderen Hormonschub bei so manchem männlichen Besucher sorgte. Die Musik alleine hätte dazu eher nicht ausgereicht. Dafür ist die Mucke der Band etwas zu gewöhnlich, auch wenn Songs wie „Night prowler“ oder das recht plakative „Metal nation“ live recht Spaß machen. Der Oberbringer und Stimmungsgarant war allerdings die Agent Steel-Coverversion „Agents of steel“. Dabei erreichte das Frontfräulein mit einer erstaunlichen Lockerheit die Tonhöhen eines John Cyriis. Jetzt spricht hier noch einmal jemand von Kastratenmusik … Damit war das Eis zwischen Crystal Viper und Publikum gebrochen. Den Eindruck machte man sich aber bald wieder zunichte, als ein steifes Crewmitglied mit Maske und Robe wahlweise einen lächerlichen Wolf und den Sensenmann abgab. Auch als sich Marta ihre AC/DC-Teufelshörnchen aufsetzte und dazu wie ein Honigkkuchenpferd grinste, wirkte das eher amüsant als sympathisch. Wohlwollendes Fazit am Schluss: ging schon so.
Die Holländer EMERALD hatte so richtig wohl niemand auf dem Schirm, als sie kurzfristig als Ersatzband in die Bresche sprangen. Und vielleicht war es auch genau dieser Überraschungseffekt, der diesen Auftritt am Ende zu einem positiven Farbklecks werden ließ. Dabei ist das Repertoire des Quintetts recht beschränkt. Vor einem Vierteljahrhundert warf man lediglich ein Album namens Down town unter die Leute, und das war es auch schon. Viele Überraschungen waren also nicht zu erwarten. Aber Emerald zockten sich mit viel Spielfreude durch ihren Set. Allen voran der bewegungsfreudige Bassist Essie Zagers und Sänger Bert Kivits, dessen körperliches Alter man ihm zwar ohne weiteres ansah, der sich aber stimmlich immer noch auf der Höhe präsentierte. Und so konnte man ohne Probleme eine Stunde lang sehr traditionellen (bösartige Zungen würden altbacken sagen) und melodischen Heavy Metal genießen. Die ersten Reihen vor der Bühne hatten auch sichtlich ihren Spaß daran, obwohl doch eher Hausmannskost geboten wurde. Aber warum denn auch nicht?
Eine Stütze des Keep-It-Ttrues war schon immer der US-Metal. Kein Wunder also, dass viele schwer zitterten, ob man auch in dessen Genuss kommt. Aber glücklicherweise hatten OBSESSION den langen Weg über den Ozean noch rechtzeitig hinter sich gebracht, um an diesem Tag hier spielen zu können. Zwar gab es noch zahlreiche anderen Highlights, aber viele hatten sich auch auf die Band um Sänger Mike Vescera gefreut, der auch bereits bei den Japaners Loudness und Gitarren-Primadonna Yngwie Malmsteen in Lohn und Brot stand. Der melodische und leicht hymnische Powermetal der Band war auch ein ziemlicher Genuss und Hymnen wie „Marshall law“ oder „Carnival of lies“ passen einfach wie die Faust aufs Auge zu diesem Festival und sorgten für jede Menge Laune. Die Band ließ auch so schnell nichts anbrennen und zeigte sich bestens eingespielt. Zudem erlag man nicht dem Versuch sich optisch als betont retro zu präsentieren, was den zeitlosen Charme der Musik entgegenkommt. Das Publikum fraß Mike Vescera regelrecht aus der Hand, da er die Massen sehr souverän dirigierte. Die Stimmung nur als gut zu beschreiben, wäre schon fast Untertreibung. Der erste Europauftritt von Osession war also ein voller Erfolg. Hoffen wir, dass es nicht der letzte sein wird!
ANACRUSIS hatten ihre Anhänger schon fast laufend darüber informiert, ob sie auch bald europäischen Boden unter ihren Füßen haben würden. Es waren also nicht nur die Fans heiß auf diesen Auftritt, sondern vor allem auch die vier Musiker selbst. Man musste schon schmunzeln als Fronter Kenn Nardi mit Stolz geschwellter Brust und einem Mount St. Halens T-Shirt auf die Bühne marschierte. Absolut selbstbewusst zeigt sich auch der Rest der Band und spielte das komplette Auditorium mit ihrem proggigen Thrash Metal erst einmal mit „Present tense“ und dem anschließenden „Driven“ ziemlich an die Wand. Hier saß jeder Ton, jedes Break und vor allem das Gitarrendoppel Heidbreder und Nardi harmonierte regelrecht traumwandlerisch. Es war fast als wäre die Band niemals weg gewesen. Man merkte, dass sich Anacrusis nicht erst seit ein paar Wochen reaktiviert hatten. Sie meinen es noch einmal richtig ernst! Es war eine richtige Freude Titel wie „Butcher's block“, „Paint a picture“ oder „Release“ in dieser Form live dargeboten zu bekommen. Die Tauberfrankenhalle genoss die Show auch voll und ganz und feierte die vier Amis sehr ab, obwohl ihre technische Musik an sich nicht gerade ein Partygarant ist. Stimmungstechnisches Überkochen und Mitsingalarm war beim New Model Army-Cover „I love the world“ angesagt. Mit dem Doppelpack „Sound the alarm“ und „Imprisoned“ schlugen Anacrusis nicht nur einen Bogen vom Genreklassiker Screams and whispers zum Debüt Suffering hour, sondern machten auch den Deckel nach rund 75 Minuten zu. Insgesamt war es ein wirklich starker Auftritt und man kann nur hoffen, dass das Quartett der Szene als aktive Band erhalten bleibt. Es gibt sicherlich überflüssigere Reunions als diese!
Der musikalische Wahnsinn hat einen Namen. Und der ist WATCHTOWER! Auch dieser Auftritt stand im Vorfeld auf der Kippe. So war die Band bereits in unseren Breitengraden als Sänger Alan Tecchio noch in Übersee weilte. Damit die Band nicht einen rein instrumentalen Gig spielen musste, wurde der Vokalist mal schnell für 2.000,- Dollar extra eingeflogen. Rückblickend gesehen eine gute Investition. Denn ansonsten hätte man nicht den kompletten Irrsinn bewundern können. Denn nichts anderes ist ein Watchtower-Konzert nämlich. Während die Songs der Band auf Platte schon recht schwer im Magen liegen und ohne gleichzeitiges Stöbern in der mathematischen Formelsammlung fast nicht zu genießen sind, wird das Ganze auf der Bühne zum absoluten Höllenritt. Vor allem, da der Vierer es auch schafft, die Chose Ton für Ton genau so durch die Lautsprecher zu jagen. Und das nicht statisch und angewurzelt, sondern im Dauerlauf über die Bühne wirbelnd. Kein Wunder, dass Watchtower dafür regelmäßig ungläubige Blicke ernten. So auch heute. Denn hat man es nicht mit eigenen Augen gesehen, glaubt man es nicht. Entweder leiden die Mucker allesamt an ADHS oder haben eine gehörige Portion Extacy zu sich genommen. Ganz ernst nimmt sich die Band dabei allerdings nicht, selbst wenn hier spielerisch wirklich großes Kino geboten wird. So marschiert man anfangs noch mit bizarren (Flieger-)Masken auf die Bühne oder es wird auch mal ganz ungeniert Katy Perrys „I kissed a girl“ in die Runde geworfen. Die Fans stehen dabei von den ersten Tönen des einleitenden „Asylum“ genauso voll unter Strom wie die Bands selbst. Man darf aber auch nicht verschweigen, dass der Sound der Gruppe die zwiespältigsten Reaktionen des ganzen Wochenendes hervorriefen. Nicht wenige verließen bei diesem schwer nachvollziehbaren Prog-Inferno panisch die Halle, während andere entweder ihren Kinnladen später vom Boden abkratzen mussten oder genauso herum zappelten wie Sänger Alan Tecchio, der sich irgendwann sogar seines Beinkleids entledigte. Love it or hate it - eine Sternstunde in der KIT-Historie war der Auftritt aber zweifelsohne!
Und noch einmal US-Metal: Man darf sich natürlich fragen, ob hier wirklich SAVAGE GRACE auf der Bühne standen. Schließlich handelte es sich „nur“ um Sänger Chris Logue + die Coverband Roxxcalibur als Hintermannschaft. Aber schließlich wurde auch schon die Besetzung der Originalband von Album zu Album gehörig durcheinander gewürfelt, also was soll's?! Skepsis war aber trotzdem ein wenig geboten, als Savage Grace in dieser Form die Bühne mit „Bound to be free“ in Beschlag nahmen. Erst einmal war man ziemlich davon überrascht, dass Chris Logue die letzten 25 Jahre optisch kaum gealtert zu sein scheint. Es gibt wirklich wenige Musiker, die sich nach so einer langen Pause in einer derart guten Verfassung präsentieren. Und so wurden Speedhymnen wie „Into the fire“, „The Dominatress“ oder „We came, we saw, we conquered“ ziemlich abgefeiert. Der Titel letzteren Songs war also irgendwie auch das Motto des Auftritts. Der Sänger hatte also keinen Grund, durchgehend seinen grimmigsten Blick aufzusetzen, wie geschehen. Aber vielleicht ist er ja auch nur ein etwas schüchterner Charakter. Der Savage Grace-Boss profitierte neben der guten Songauswahl natürlich auch davon, dass sich die Band nach ihrer gemeinsamen Tour mit Omen auch als sehr eingespieltes Team hervor tat, das dem Sänger genug Platz ließ um sich als Showmittelpunkt zu präsentieren. Eine derart gute Basis hat auch nicht jeder Retroact vorzuweisen. Und so verging auch dieses Eineinviertelstunde recht zügig und kurzweilig. Das Ende war nur etwas erstaunlich. Denn das Quintett verabschiedete sich ausgerechnet mit zwei Coverversionen von Deep Purple („Burn“) und Judas Priest („Exciter“). Mal sehen ob aus dieser Band-Zweckehe noch mehr gedeiht, oder ob das hier eine einmalige Sache war.
Dass OMEN kurz vor dem Festival noch auf Tour mit Savage Grace waren und so noch im Land weilten, war natürlich eine ziemlich glückliche Fügung. So war ein hochwertiger Ersatz sofort garantiert. Und schaut man sich an, wie begeistert die Band wieder einmal aufgenommen wurde, kann man mit Fug und Recht sagen, dass es viel viel schlechtere Notlösungen gibt, als diese hier! Gerne erinnert man sich daran zurück, als Omen beim zehnten Keep-It-True die komplette Halle zum Ausrasten brachte. Und das Bild sollte an diesem Abend auch nicht viel anders aussehen. Also wer zur Hölle brauchte hier noch Candlemass? Die sympathischen Amis packten die Anwesenden sofort mit „Termination“ und „Death rider“. Ließen in die „Ruby eyes (Of the serpent)“ blicken, zahlreiche Tode bei „Die by the blade“ sterben, schleppten einen „In the arena“, trieben „The Axeman“ durch den Saal, stießen den „Battle cry“ aus und gaben am Schluss eine „Warning of danger“. Kurz und knapp: Sämtliche Highlights des Omen-Katalogs kamen zu Bühnenehren. Wer daran nicht seinen Spaß hatte, dem war auch nicht mehr zu helfen. Vor allem, da die Band auch wieder sehr zackig ihre Songs zockte. Allen voran natürlich der quirlige Gitarrero Kenny Powell. Die Energie dieses drahtigen und auch nicht mehr gerade jugendlichen Herrn wünschen sich wohl viele. Aska-Sänger George Call (der optisch immer jünger zu werden scheint) ist mittlerweile auch voll in die Band integriert und wirkt, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht. Mit seiner pathetischen Amiart gibt er ohne Gitarre um den Hals auch einen sehr guten Frontmann ab. Mit dem neuen Song „Blood on the water“ gab man auch einen Ausblick auf zukünftige Taten. Damit ist klar, dass uns die Band noch ein wenig erhalten bleibt. Das ist doch schon einmal nichts Schlechtes. Genauso wie der dritte Auftritt der US-Legende in Königshofen. Der einzige Wermutstropfen daran war, dass die Band ihre Spielzeit von rund 90 Minuten nicht wirklich ausnutzte.
„Is des net a geiler Frühschoppen?“ fragten MORTICIAN (nicht zu verwechseln mit der US Death Metal-Band), als sie kurz vor der Mittagszeit den zweiten Festivaltag eröffnen durften. Was sich die Leute in der Halle wahrscheinlich viel mehr fragten war, wo Oliver Weinsheimer bloß immer wieder diese (unbekannten) Bands auftreibt? Mortician kommen aus Vorarlberg, existierten in den 80ern, brachten da eine EP namens No war heraus und haben sich nach knapp 20 Jahren Pause wieder zusammen gefunden. Soweit zu den Fakten. Und nun zurück zur Eingangsfrage: Ja, es war in der Tat ein ziemlich gutes Konzert zum Aufwärmen. Mit ihrem leicht thrashigen Powersound war der schwer motivierte Vierer genau das richtige zum Aufwärmen nach einer durchzechten Nacht. Die Songs waren zwar simpel, dafür aber wirkungs- und stimmungsvoll, mit Daniel Khan hat man einen Sänger mit voluminöser Stimme in seinen Reihen und trotz der langen Pause war die Band alles andere als eingerostet. Vor allem war sie hoch motiviert. Die Jungs sollte man mal im Auge behalten. Geben sie doch sicher nicht nur als KIT-Opener, sondern bestimmt auch auf dem nächsten Biker-Treff eine gute Figur ab.
HEART OF CYGNUS waren so etwas wie die Exoten auf dem diesjährigen KIT. So „untruen“ Prockrock/metal gab es hier sonst noch nie zu hören. Wer da aber meinte, dass die Musik der Band die Anwesenden kalt ließ, sah sich recht schnell getäuscht! Bereits am Vortag war ein Großteil des mitgebrachten Merchandises verkauft und zur Mittagszeit hatte sich ein recht annehmbares Häuflein vor der Bühne versammelt, welches Heart of Cygnus nach allen Regeln der Kunst abfeierte. Und das obwohl die Musik an sich nicht gerade leichtgewichtig oder partytauglich ist. Im Gegenteil, die vielen langen instrumentalen Parts laden eher zum Dahinschwelgen als zum Headbangen ein. Aber trotzdem zog das Duo Lane/Nahikian, welches sich live um einen weiteren Gitarristen und Bassisten verstärkt hatte, Minute für Minute mehr Leute an. Dem Charme von Titeln wie „Metropolis“, „Awake, sleeper“ oder „Lost at sea“ konnte man auch nicht so leicht widerstehen. Als Quartett gab man sich spielerisch keine Blöße und man konnte kaum glauben, dass es überhaupt erst der zweite Liveauftritt in der Bandgeschichte sein soll. Mit dem weiteren Gitarristen und dem bärtigen Bassisten hat man einen ziemlich guten Fang gemacht. Spielerisch saß alles bombenfest. Vor allem der unbekannte Viersaiter spielte einige beeindruckende Läufe. Frontmann Jeff Lane agierte allerdings recht schüchtern und war sich anfangs wohl nicht so recht sicher, was ihn erwarten würde. Mit einem derart guten Echo hatte er sicher nicht gerechnet. Am wenigsten wohl damit, dass am Ende sogar lauthals nach einer Zugabe verlangt werden würde. Leider kam es nicht dazu, da Heart of Cygnus in der Kürze ihres Quartettbestehens nicht mehr Lieder einproben konnten. Schade eigentlich. Von diesem recht eigenständigen Sound hätte man gerne noch viel mehr gehört. Hoffen wir mal, dass dieses erste Europagastspiel noch lange nicht das letzte war. Denn die Lieder der Band sind nicht nur auf Platte, sondern auch live richtig toll. Premiere absolut gelungen!
Wenn es momentan eine europäische Band gibt, die den Heavy Metal so authentisch repräsentiert und atmet, dann sind das RAM. Dieses Quintett hat den Edelstahl wahrscheinlich schon mit der Muttermilch aufgesogen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Band auch mal bei diesem Festival auflaufen würde. Mit Lightbringer hat man im letzten Jahr ein wirklich famoses Scheibchen herausgebracht, das nicht wenige lieb gewonnen haben. Denn als die Schweden die KIT-Bühne enterten, gingen bereits sehr viele Fäuste Richtung Hallendecke. RAM machten auch keine Gefangenen und schleuderten eine kleine Metal-Perle nach der anderen ins Auditorium. „Sudden death“ und „Forced entry“ vom Debütalbum machten da den Anfang. Danach folgten vom aktuellen Werk „Awakening the Chimaera“ und das große „Suomussalmi (The few of iron)“, in seiner vollen epischen Breite. Dabei machte der selbst ernannte „Heavy Metal Tyrant“ Oscar Carlquist unmissverständlich klar, dass er der Chef im Ring ist. Mit seinem blonden (Haar-)Vorhang im Gesicht, schmiss er sich in jede nur erdenkliche Pose und markierte den starken Mann, während der Rest der Band äußerst tight die Songs runterspielte. Mit „Infuriator“ gingen dann die eingeplanten 45 Minuten zu Ende, die ziemlich kurzweilig waren. RAM hätten gerne noch ein wenig spielen dürfen. Und dieser Meinung war sicherlich nicht nur der Rezensent hier.
Französischen Metal - den gab es in den zurückliegenden Jahren bereits zweimal beim Keep-it-true. Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Und so durften anno 2010 die Gallier ADX (laut geschrieen hörte sich das auch an wie Asterix) ihr Können beweisen. Obwohl die Band zwischen 1985 und 2008 sieben Studioplatten herausgebracht hat, haben hierzulande wohl nicht allzu viele von diesem Quintett Notiz genommen. Und so war die Stimmung anfangs auch noch recht verhalten, als die fünf reiferen Herren ihren Auftritt starteten. Dabei wäre ihr in Landessprache gesungener Speedmetal eigentlich genau das richtige für dieses Festival. Aber recht bald fand das Publikum doch Geschmack an dem Ganzen und ADX dürften ein paar Interessierte für sich gewonnen haben. Die Band zeigte sich auch recht souverän, auch wenn man an diesem Wochenende schon wesentlich feuerigere Gruppen gesehen hat. Sänger Phil Grelaud hielt mit seiner guten Laune allerdings nicht hinter dem Berg und bedankte sich stets höflich im französisch-englischen Mischmasch für die entgegengebrachte Sympathie.
Wovon man bei uns ebenso wenig Notiz nahm bisher, ist dass es in Ungarn eine recht lebendige Metalszene mit Bands gibt, sie sich keinesfalls schämen, in ihrer Muttersprache zu singen. Eine der größten Bands aus dem ehemaligen Ostblock sind Pokolgép. Deren ehemaliger Sänger József KALAPÁCS war heute hier angereist um mit seiner gleichnamigen Soloband Songs seiner damaligen Gruppe zu präsentieren. Es mögen nur wenig Fans gewesen sein, die wirklich firm mit der Musik waren, aber diese machten gleich einen Lärm für mindestens viermal so viele. Kalapács (zu Deutsch Hammer - wie passend!) hatten richtig Spaß daran sich auch mal außerhalb ihres heimatlichen Territoriums abfeiern zu lassen. Durch seine offene und sehr sympathische Art zog József aber auch Song für Songs mehr Leute auf seine Seite. Und das, obwohl der Speed/Powermetal der Band an sich etwas unspektakulär ist. Aber der Vortrag und die (aufgrund der Sprache) leichte Skurrilität zogen die Leute dann doch bald in den Bann der Ungarn. Jedenfalls ließen sich auch unbedarfte Headbanger irgendwann zu kleinen Mitsingspielchen animieren - Sprachbarriere hin oder her. So war der Auftritt von Kalapács ein feiner, kleiner Farbtupfer an diesem Festivalwochenende. Davon darf es in Zukunft ruhig mehr geben!
Eine Gelegenheit hier spielen zu dürfen, darf man natürlich nicht ungenutzt lassen. Und so nahm das deutsche Speed/Thrash Metal-Trio WARRANT das Angebot als Ersatz für eine Dreiviertelstunde auf den Plan zu treten, mit Sicherheit gerne an. Viel mehr Material zum Spielen hätte die Band auch gar nicht gehabt. Denn außer einer EP und einem Albums aus dem Jahre 1985 hat man nichts in der Hinterhand. Und diese beiden Veröffentlichungen scheinen doch noch so einigen bekannt zu sein. Songs wie „Satan“, „Scavanger's daughter“ oder „The enforcer“ wurden nämlich recht abgefeiert. Die Band gab auch unentwegt Gas und ließ dem Publikum nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Zwischendurch darf auch immer wieder ihr mitgebrachter Vollstrecker mit schwingendem Hackebeil und Henkersmaske die Bühne bevölkern. Das passt hier schon wesentlich besser als tags zuvor die Lachnummer von Crystal Viper. Warrant waren an diesem Nachmittag auf jeden Fall mehr als nur ein notdürftiger Ersatz. Der Auftritt machte Spaß. Vor allem auch deswegen, da die Band recht spiellaunig agierte. Einen Schlusspunkt setzte das Trio mit dem Trust-Cover „Antisocial“ (englische Version). Dass hier noch einmal kollektiv mitgebrüllt wurde, muss wohl nicht extra erwähnt werden.
Ein Keep-It-True ohne einen Auftritt von Publikumsliebling Harry „The Tyrant“ Conklin? Das ist in den letzten Jahren ja schon fast unvorstellbar geworden. Also lag es am Organisationsteam hier etwas aus dem Boden zu stampfen, nachdem die letzten Auftritt von Jag Panzer und Titan Force gerade erst einmal zwei Jahre zurückliegen. Warum nicht auch eine Reunion von SATAN'S HOST mit ihrem ehemaligen Sänger in den Raum werfen? Und genau so sollte es auch kommen. Conklin trat tatsächlich wieder als Leviathan Thisiren auf und machte einen auf bösen Buben. Wer hätte das gedacht, dass man wirklich einmal Metal from hell, das am schlechtesten produzierte Metalalbum aus dem Jahre 1986, in dieser Form live hören würde? Für Satan's Host selbst war es sicherlich auch eine Umstellung, nachdem man in den letzten Jahren fünf Alben lang als Death/Black Metal-Combo sein Unwesen trieb. Das Eröffnungsdoppel „Black stelé“ und „Into the veil“ kamen dabei ziemlich souverän aus der PA. Und die Weltklasse(sirenen)stimme des Tyrant zusammen mit der extrem tiefen und knarzigen Sarggitarre von Patrick Evil (was für ein Pseudonym mal wieder!) zu hören, hatte schon was. Inwiefern sich die Band selbst mit ihrer übertriebenen Teufelsparty ernst nimmt, kann man nur vermuten. Der Sänger kam beim Vortrag dieser alten Schoten auf jeden Fall ziemlich selbstironisch rüber und konnte sich den einen oder anderen Lacher selbst nicht verkneifen. Besonders bei den eingedüsterten Coverversionen von „House of the rising sun“ (hier „House of the burning nuns“) und „Norwegian burn“ („Norwegian wood“ der Beatles). Irgendwie war das Ganze schon recht spaßig. Die Band selbst sah man ihre Lust an der Sache ziemlich an. Man muss also mal sehen, inwiefern die Sache von längerer Dauer ist. Jedenfalls war man bereit, auch mal eine Kostprobe aus der Tyrant-losen Zeit zu spielen, bei der der Gesangsgott auch mal ein bisschen growlen und screamen durfte. Reichlich skurril. Mit „Metal from hell“ klappte man den Sargdeckel dann zu. Nicht jeder war restlos von dem Auftritt begeistert. Aber dieses schräge Kontrastprogramm hatte zweifelfrei seinen Reiz. So etwas bekommt man auch nur hier zu sehen. Danke dafür!
Irgendwie erwartete ich mir von dem Auftritt der Briten TYGERS OF PAN TANG gar nicht so viel. Die Zeit ist schließlich auch nicht spurlos an diesen NWOBHM-Urgesteinen vorbei gegangen. Vor allem Bandkopf Robb Weir sieht mittlerweile mit seinen weißen Haaren wie der nette Opa von nebenan aus und nicht wie ein Rock 'n Roller. Aber verdammt, so kann man sich täuschen! Der Gig der Tygers war nicht weniger als das absolut rockende Highlight des Wochenendes. Die Band sprühte nur so von Spielfreude und Elan. Das Publikum wurde regelrecht von diesem Fünfer überrumpelt. Keine Spur von Eingerostetsein oder gemütlichem Zurücklehnen, sondern gute Laune und Stimmung pur. Gute Songs wie „Euthanasia“, „Raised on Rock“ oder „Suzie smiled“ alleine machen schließlich noch kein gutes Konzert. Die Performance selbst bringt den Gewinn. Mit dem noch recht jungen Sänger Jacopo Meille hat man auch einen wirklichen Spitzenmann in seinen Reihen, der genug Power und Charisma mitbringt, dass es keinen Jess Cox bedarf, den man vielleicht als Special Guest erwartete, der aber nicht erschien. In die Setlist packten die Tygers fast nur Highlights aus der „guten alten Zeit“, die viele schon im Schlaf mitpfeifen können. „Hellbound“, „Never satisfied“, „Rock 'n Roll man“ oder das abschließende „Don't touch me there“ sind da natürlich Livegranaten, die Stimmung garantieren. Wie es sich für eine klassische Rockshow gehört, dürfen natürlich ein paar Mitsingspielchen oder stimmungsvolle Soloeinlagen nicht fehlen. Robb Weir und Deano Robertson zeigten sich als traumwandlerisch eingespieltes Doppel, während Schlagzeuger Craig Ellis die Band unbarmherzig nach vorne trieb. Mit diesem Punch hatte der Rest der Band fast keine andere Wahl, als auch Vollgas zu geben. Und das von der ersten bis zur letzten Sekunde. Diese Stunde war eine der ganz großen Sternstunden der KIT-Geschichte und dürfte mit Sicherheit keinen kalt gelassen haben. Beide Daumen gehen dafür ganz weit nach oben!
Ob DEMON diese Stimmung aufrechterhalten können, war da fast schon etwas fraglich. Obwohl, als Sänger Dave Hill im letzten Jahre solo die Bandhymne „Don't break the circle“ zum Besten gab, stand die ganze Halle schließlich Kopf. Aber gegen die Tygers of Pan Tang wirkten Demon, die eigentlich gar nicht mehr auftreten wollten, schon recht träge und entspannt. Aber melodische Songschmankerl der Marke „Sign of a madman“ (Eröffnungslied), „Into the nightmare“, „Blackheath“, „Standing on the edge“ oder „Under the spell“ sind auf der anderen Seite auch immer eine sichere Bank. Und so war die Endorphinausschüttung, wie auch der Jubel, recht bald auch wieder groß. Egal ob vor der Bühne oder auf den Rängen, es wurde mitgesungen und geklatscht. Das diabolische Grinsen Dave Hills überstrahlte dadurch recht bald den Rest seiner gesichtslosen und zusammengewürfelt wirkenden Backingband. Gut dass man da lieber die Lieder für sich selbst sprechen lässt. Ganz groß waren da das Doppel „Blue skies in red square/Commercial dynamite“, „No more hell on earth“ oder vor allem das sehr emotionale „Life on the wire“. Schade, dass Dave im Refrain schon arge stimmliche Defizite zeigte. Dieses Problem gab es bei „Night of the demon“ und „Don't break the circle“ natürlich nicht. Denn diese wurden erwartungsgemäß lauthals von den Fans intoniert. Da bebte das Gemäuer und Gänsehautmomente waren garantiert. Es war natürlich klar, dass die Leute Demon nicht einfach gehen lassen wollten. Wie nicht anders zu erwarten, gab es mit dem stark rockenden „One helluva night“ noch eine Zugabe. Der Titel ist natürlich jedes Mal Programm. Guter Song, guter Auftritt. Demon live ist immer eine feine Sache!
Viel wurde im Vorfeld spekuliert, wer denn der geheimnisvolle SURPRISE ACT an diesem Wochenende sein sollte. Wilde Spekulationen gab es einige und es waren schon Namen wie John Arch oder Paul Di'Anno im Gespräch. Aber es wurde etwas ganz anderes. Es sollte ein Tribut an den 2009 verstorbenen, ehemaligen Crimson Glory-Sänger Midnight werden. Als Backingband agierten Musiker von Lanfear und Eternal Reign. Hinzu gesellten sich zwei Sänger, die an diesem Wochenende bereits einen Auftritt hinter sich hatten, nachdem drei ursprünglich geplante Sänger leider abkömmlich waren. Dieses Spezial lief also leider nicht ganz so ab wie geplant. Die eingesprungenen Mike Vescara (Obession) und Harry Conklin (Satan's Host, Jag Panzer) mussten sehr kurzfristig ihre Songs einstudieren. Aber vorher wurde erst einmal Kate De Lombeart, Sängerin der belgischen Speed Metaller Acid, begrüßt, welche den Song „Max Overload“ ihrer Band, die zwecks Autogrammstunde im Haus weilte, zum Besten gab. Das war aber schon schneller vorbei, als dass man es wirklich registriert hätte. Danach gab Vescara zusammen mit den Instrumentalisten „Valhalla“ und „Red sharks“ zum Besten. Leider schien er mit den Liedern nicht wirklich vertraut und tat sich sehr schwer damit. Stellenweise ließ er ganze Sätze aus. Viel souveräner und dem Anlass entsprechend zeigte sich der Tyrant, der sehr emotional die Powerballade „Lonely“ (mit Textblatt) vortrug. Den Applaus dafür hatte er allemal verdient. So richtige Gänsehaut rief allerdings erst „Lost reflection“ hervor, das am Ende vom Band kam und für eine fast beklemmende Totenmesseatmosphäre sorgte.
Leicht ermüdet war das Publikum als FIFTH ANGEL nach einer etwas längeren Umbauzeit die Bühne für sich eroberten. Nach so vielen metallischen Schwergewichten an diesem Wochenende natürlich kein Wunder. Aber ein solches Highlight wollte man sich natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich sind die beiden Scheiben Fifth Angel und Time will tell zwei echte Genre-Highlights - musikalisch irgendwo zwischen Melodic Metal und US-Sound wie Leatherwolf. Dabei war der Auftritt von Fifth Angel nicht nur eine Europapremiere, sondern auch so etwas wie der erste richtige Auftritt in der Bandgeschichte überhaupt! Dabei stand die Sache anfangs auch nicht gerade unter einem allzu guten Stern. So konnte der etatmäßige Sänger Tim Branom die Reise nach Deutschland nicht antreten und wurde ziemlich kurzfristig durch Peter Orullian vertreten, der auch schon beim Heir Apparant hinter dem Mikro stand. So war es kein Wunder, dass er stellenweise etwas unsicher war und auch den einen oder andern Blick aufs Textblatt werfen musste. Dafür, dass er allerdings erst seit zwei Wochen von dem Auftritt wusste, hat er seine Sache wirklich erstklassig gemacht Und auch der Rest der Band agiert angenehm. Allerdings wirkt der Fünfer (mit Ausnahme des Sängers) recht statisch und rückt viel mehr die Musik in den Mittelpunkt. Und diese wird (vor allem direkt vor der Bühne) sehr euphorisch aufgenommen. Die Freude die Lieder der Band wirklich mal live genießen zu können ist spürbar ziemlich groß. Die Tatsache, dass diese allesamt auch noch tolle, mitsingbare Refrains haben, kommt der Band zusätzlich entgegen. „In the fallout“, „Call out the warning“, „Cry out the fools“ oder „Cathedral“ sind schon eine Klasse für sich. Wobei Fifth Angel auch zugegeben müssen, dass ihre Musik über die Distanz eines Konzerts auch etwas gleichförmig wirkt. Nach rund 70 Minuten scheint der Zauber auch schon fast vorbei (wie tags zuvor bei Omen). Eine Zugabe ist aber auch hier noch drin. Der alte U.F.O.-Heuler „Lights out“ macht das Rennen und lässt anschließend viele glückliche Gesichter zurück. Fifth Angel waren jetzt zwar nicht gerade der spektakulärste Headliner, aber zweifelsfrei eine schöne Sache.
Das war auch das dreizehnte Keep-it-true: Wieder ein richtig tolles und rundes Ding! Vielleicht waren es auch die Widrigkeiten im Vorfeld, welche die Stimmung am Wochenende noch ein bisschen intensiver werden ließ. Denn das Ganze hatte keineswegs den Beigeschmack einer zusammen geschusterten Lückenbüßerveranstaltung. Die Anreise (auch aus den entferntesten Winkeln des Erdballs) dürfte bestimmt niemand bereut haben. Nur ein Wermutstropfen lässt die Veranstaltung abermals zurück. Es dauert wieder ein ganzes Jahr, bis man wieder dieses unverwechselbare KIT-Flair einatmen kann. Das Programm für die nächste Runde steht auch schon wieder fest. Unter anderem werden folgende Bands die Tauberfrankenhalle am 29. und 30. April 2011 zum Beben bringen: Vicious Rumors (mit Carl Albert Tribute-Show), Malice, Breaker, Satan (im „Court in the act“-Lineup), Brocas Helm, Saracen, Bitch und Enforcer.
Mario Karl
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