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Songs around the World - Peace through Music

Selten schaffen es Straßenmusiker, die man hierzulande oder irgendwo auf der Welt mal mehr, mal weniger intensiv wahrnimmt, in die Medien und sicherlich erst recht nicht in die Sparte "Kultur". Dem Projekt Playing for Change ist dies gelungen. Die Sendung "WestArt" des WDR etwa nennt Playing for Change ein "Musikerlebnis und Friedensprojekt, das unter die Haut geht"... Was aber ist Playing for Change?

Am Beginn von Playing for Change steht der Musikproduzent Mark Johnson, den die Idee einer Völkerverständigung durch Musik dazu inspirierte, mit einem mobilen Aufnahmestudio und einer Videokamera um die Welt reisen: USA, Niederlande, Südafrike, Kongo, Brasilien, Spanien, Indien, Russland, Venezuela, Israel, Nepal, Zimbabwe, Ghana... und selbst in Irland schaute Mark Johnson bei einem gewissen "Bono" vorbei, der mit seiner Stimme am Song "War/No more Trouble" auf dem vor wenigen Wochen erschienenen Album Songs around the World mitwirkte.
Die eigentlichen Starts von Playing for Change sind aber weder der U2-Frontmann noch der Produzent - sondern Straßenmusiker! Mit seinem Aufnahmestudio nahm Johnson an seinem jeweiligen Ziel Elemente eines Songs auf, beipielsweise das Mundharmonikaspiel von Grandpa Elliot in den USA oder die Tablas von Surendra Shrestha in Nepal. Das Besondere: Spur um Spur wuchs der Song bis zu seiner Endgestalt, und jeder der Einzelprotagonisten eines Songs hörte die bisher aufgenommenen Spuren mit.

Die Idee, auf der Mark Johnson seine Arbeit aufbaute, ist die von der fundamentalen Gleichheit aller Menschen und der universalen Sprache der Musik. Die vor wenigen Wochen erschienenen CD und DVD Playing for Change - Songs around the World geben wiederum Anderen die Möglichkeit, Teil dieses Projektes zu werden. Dem Hörer werden Interpretationen bekannter Songs wie "Stand by me", "One Love" oder "Talkin´bout a Revolution" geboten. Die Songsauswahl läßt dabei zwar fragen, ob nicht ein "Weltmusikprojekt" auch andere Musik als nur "westliche" berücksichtigen müßte, aber dies bleibt auch die einzig negative Anmerkung zu Playing for Changes Album. Die Songs erreichen eine ungeheure Dichte und Intensität, gerade weil zur Musik auch die Menschen gezeigt werden, die sie machen - und die den Musikern ähneln, die wir aus Fußgängerzonen u.a. Orten gewöhnt sind.
Aber der Zuhörenden partizipiert am Projekt Playing for Change nicht durch durch den reinen "Konsum" von Musik: Playing for Change ist zugleich eine 2007 gegründete "nonprofit corporation", die sich nichts anderes zum Ziel gesetzt hat als das, was mit der Produktion von CD und DVD schon ein Stück weit verwirklicht wurde: Menschen durch Musik zu verbinden. Mit dem Erlös werden Konzerte der Musiker auf der ganzen Welt organisiert und Musikschulen gergündet, um möglichst viele Menschen in diese musikalische Revolution miteinzubeziehen.

Andreas Matena


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