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Titel: Peter Grant - Ein Leben für Led Zeppelin: Die Geschichte des größten Rockmanagers aller Zeiten
Verlag: Hannibal Verlag
ISBN: 978-3854456711
Preis: € 29,90
448 Seiten
Internet:
http://www.hannibal-verlag.de
Don Arden und seine Tochter Sharon Osbourne, Malcolm McLaren, Brian Epstein, Colonel Tom Parker und Rod Smallwood. Allesamt Personen, die sich selbst einen Namen gemacht haben und die genau wussten, dass musikalisches Talent nicht ausreicht, sondern, dass dieses auch entsprechend gemanagt und vermarktet werden muss. Es heißt schließlich MusikBUSINESS. Einer fehlt in diesem Bunde noch: Peter Grant. Seine Karriere ist eng mit der von Led Zeppelin verknüpft und so trägt dieses Buch selbstverständlich den Titel Ein Leben für Led Zeppelin.
Bücher über das legendäre Quartett gibt es eine ganze Ladung. Der Mann hinter dem Erfolg wurde noch nicht so oft beleuchtet. Dem kam der Brite Mark Blake mittlerweile nach. Als Musikjournalist war jener (teilweise in leitender Funktion) bereits für Mojo und Q tätig, schrieb zwischenzeitlich Bücher über Bob Dylan, Queen, Pink Floyd und die Punkbewegung. Auf über 400 Seiten trug er viel Lesenswertes über den 1935 geborenen und 1995 verstorbenen Grant zusammen. Und wer den Mann und seine (auch physische) Präsenz auch nur ein bisschen im Rahmen des (Konzert-)Films The Song Remains The Same kennenlernte, kann ahnen, dass das Geschriebene durchaus interessant sein dürfte.
Dabei beleuchtete Blake glücklicherweise nicht nur das gute Jahrzehnt mit Page & Co., sondern ging bis zur Kindheit von Peter Grant zurück, welche als Sohn einer alleinerziehenden Mutter auch nicht gerade einfach gewesen sein dürfte. Sein Leben war unstet, was seinen Charakter geformt haben dürfte. Bereits in jungen Jahren war er vom Vergnügungssektor fasziniert und seine erste Station in dem Bereich war ein Engagement als Bühnenarbeiter im örtlichen Theater. Wirklich einschneidend dann seine Tätigkeit als Türsteher im Londoner Club 2i’s, in dem die damalige Musikprominenz ein- und ausging. Nach weiteren Karriereversuchen als Schauspieler und Wrestler landete er schließlich bei Don Arden, der ihn 1963 als Tourmanager einstellte.
Von diesem Punkt an gab es kein Zurück mehr, die Bestimmung war gefunden. Als Grant 1966 das Management der Yardbirds übernahm, wusste er nicht, dass er zwei Jahre später bei der Gründung der zeitweise größten Band der Welt dabei sein würde, um ihre Geschicke in die richtigen, monetären Bahnen zu lenken. Jimmy Page war das musikalische Wunderkind, Grant sein Gefolgsmann, der stets loyal für das Interesse seines Klienten kämpfte. Oftmals nicht nur mit viel Verhandlungsgeschick und eisernem Willen, sondern mit einem unglaublichen Durchsetzungswillen und auch fragwürdigen (physischen) Methoden. Kein Wunder, dass die Band nicht nur aufgrund ihrer Musik eine mystische Aura umgab.
Dabei trug Mark Blake viele kleine Geschichten aus Peter Grants Leben zusammen. Sei es von beruflichen Zeitzeugen oder auch seinen Nachkommen. Das liest sich flott, interessant und teilweise wie ein Krimi. Am Ende muss man aber sagen, dass sich der Stil mit der Zeit etwas ermüdet, da im Kern lediglich Episoden aneinander gereiht werden, welche sich immer wieder mal wiederholen zu scheinen. Viele kennt man natürlich schon aus anderen Büchern über Led Zeppelin. Aber da der Fokus eben nicht auf der Band und ihre Musik, sondern deren Manager liegt, bekommt man hin und wieder einen etwas anderen Blickwinkel serviert.
Was davon dann erdacht ist, was Tatsachenbeschreibung, ist schwer zu beurteilen. Denn Peter Grant betrieb nicht nur bei seinen Kunden eine Art Legendenbildung. Doch unter der Schale als unbarmherziger bis brutaler Geschäftsmann schien sich ein charmanter und einfühlsamer Mensch mit Sinn fürs Schöne versteckt zu haben, was immer wieder deutlich wird. Trotzdem bleibt das Ganze irgendwie etwas oberflächlich. Der Autor begnügt sich damit, als Erzähler zu fungieren.
Aber auch das entbehrt nicht einen Unterhaltungswert und sofern man sich für das Umfeld der Band Led Zeppelin interessiert ist Peter Grant – Ein Leben für Led Zeppelin allemal eine ziemlich lohnende Sache!
Mario Karl
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