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Heavy! war es, als der Postbote in der letzten Woche läutete! Im wahrsten Sinne des Wortes. Neun Running wild Re-Releases mit insgesamt 14 180g Vinyl-Scheiben icl z.T. Gatefold-Covern bringen schon einiges auf die Waage. Und die ersten neun Running wild Alben werden von BMG in diesem Monat im Rahmen ihrer „Noise lebt“-Aktion neu auf den Markt gebracht.
Ich werde die Scheiben – wie Ihr es von mir kennt – nicht in einem zusammenfassenden Artikel auf einen Schlag besprechen, sondern sie in den kommenden neun Monaten genüsslich Stück für Stück betrachten. Los geht es in dieser Ausgabe mit dem Debüt Gates to Purgatory. Dem Promoter ist das wahrscheinlich nur bedingt recht. Er braucht die Reviews marketing-strategisch natürlich möglichst zeitnah zur Veröffentlichung. Daher kann ich jetzt schon sagen. Alle neu veröffentlichten Alben lohnen die Anschaffung – zumindest für denjenigen, der auf Teutonen Metal im Umfeld von Helloween, Rage und Co steht. Ein wirklich schwaches Album hat es in den Noise-Jahren von Running wild nicht gegeben.
Um jedes Album in seiner eigenen Würde zu betrachten, werde ich versuchen vor dem Hören jeweils auf Null zu schalten, und alles zu vergessen, was ich von der damaligen Zukunft der Band bereits weiß. Das wird etwas Mühe machen, denn bis auf das jüngste Album Masquerade kenne ich alle Alben seit Jahren. Sie sind zwischen Januar 1993 (Blazon Stone) und Juli 2001 (Branded and exiled) zu Preisen zwischen 4 (Branded and exiled) und 13 DM (Port Royal) als CDs in meiner Sammlung gelandet. Nur eine einzige Scheibe (Pile of Skulls) habe ich als Neuware in einem regulären Plattenladen (WOM, Wilmersdorfer Str in Berlin) erworben. Alle anderen stammen von Flohmärkten oder aus Second Hand Läden. Mein Running wild-Debüt Blazon Stone stand zuvor bei Video & Sound in der Leonorenstr. in Lankwitz im Verleih.
Running wild gehört zu der relativ kleinen Anzahl von Bands, bei denen ich durch Musikvideos auf den Geschmack gekommen bin. Es muss wohl Anfang der 90er gewesen sein, dass ich während einer Metal-Video-Sendung auf einem der damaligen Musik-Video-Kanäle zwei Stücke von Running wild mitgeschnitten habe. Es waren keine regulären Musikvideos, sondern Live-Aufnahmen von „Conquistadores“ und einem zweiten Titel. Mir gefielen die Stücke in ihrer Melodik und gleichzeitig packenden Aggressivität hervorragend. Etwas Ähnliches hatte ich noch nicht gehört. Der Knoten war im Ohr – und von da an gehörten die Hamburger um Rock’n’Rolf Kasparek in mein Beuteschema.
Ich freue mich darauf, ihnen in den nächsten Monaten wieder neu nachzuspüren. Ich lade Euch ein dabei zu sein. Geht einfach jeweils zu Beginn des Monats auf www.musikansich.de, klickt auf „Aktuelle Ausgabe“ und stöbert im Review-Inhaltsverzeichnis. Viel Vergnügen!
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